Vatertag 2022

Heute, 12. Juni 2022, ist in Österreich Vatertag

Ich schreibe heute über die wichtigsten 3 Väter in meinem Leben und warum sie es, – nicht nur heute, – verdient haben, gefeiert zu werden:

Früher, haben wir das in meiner Herkunftsfamilie nicht gefeiert, weil mein Papa schlichtweg zu bescheiden war. Wenn ich voller Begeisterung nach Hause kam und sagte, diesen Sonntag ist Vatertag, winkte er bloß mit der Hand ab und sagte, „na geh, brauch i net.“

Mein Papa ist nicht sehr neu-freudig. Jedoch heute mache ich das, was mir gefällt und deshalb, bekommt mein Papa eine Bananenschnitte, der Papa meiner Tochter einen kreativen „Triple Cheese Nudel Cake“ und der Papa meiner Hühner eine neue Wasserpfanne 🙂

1. Der Papa meiner Hühner

Mein Seidengockel Snowball

Snowball ist der beste, ehrwürdigste, ruhigste Gockel, denn ich je hatte. Und ich hatte schon ein paar. Einer ist mal mit der ganzen Hühnerschar zum Nachbarn ausgebüxt, wo sie alle das Radieschen Aschert (Radieschengrün) vom Beet gefressen haben. Einer war so aggressiv, dass er mir beim Füttern regelmäßig auf den Kopf sprang. Er wurde schlussendlich vom Nachbarn, – aus Versehen, – mit der Schaufel erschlagen. Mein über 70-jähriger Nachbar musste sich gegen den aggressiven Gockel wehren, und es war ihm sehr lange sehr zwieder, es war ein Unfall. Und Jürgen, Sohn von Seidengockel „Snowball“ und Haushuhn „Mami“, war so aggressiv, dass er schlussendlich, als er zur Hühnersuppe für mein Wochenbett werden sollte, gar nicht essbar war, weil er sein Körper durch und durch blau durchzogen war.

Snowball hatte bis vor 9 Monaten, nicht gerade ein leichtes Leben. Ich hab ihn von einer lieben Bäckerkollegin, er war dort unter vielen schwarzen Hähnen und Hennen der einzig ruhige, weiße Seidengockel und bekam immer alles ab. Jeder war gegen ihn, er war so arm, deshalb und weil er zu schade für den Suppentopf war, rettete ich ihn und er ist der ehrwürdigste, sensibelste, zuvorkommendste Gockel den ich je hatte. Beim Futter steht er immer aufmerksam da, aber er wartet bis alle seine Hennen gegessen und den ersten Hunger gestillt haben, bis er dann mal zaghaft anfängt, los zu becken. Manchmal beckt er ein bisschen, aber mehr um das Futter seinen Hennen zu, zu becken als selber zu schnappen. Im Vergleich zu den vergangenen Gockeln klingt er etwas heiser, aber er ist ein Seidengockel, und Ruhe ist seine Natur. Wie wundervoll, dass er zu mir passt!

Ein Hoch auf Snowball!

2. Der Papa meiner Tochter

Stephan und Amelie

Stephan, ist der liebenswürdigste, sensibelste, ehrlichste, kuscheligste und zugleich stärkste Mann, den ich je an meiner Seite hatte. Und ja ich muss leider sagen, ich hatte schon ein paar in meine Nähe gelassen. Einer war mein bester Freund, der war einfach zu lieb, ich dachte, das hätte ich nicht verdient. Einer betrug mich während der Beziehung mit keine Ahnung wie vielen anderen und das erfuhr ich auch regelmäßig von meinem Frauenarzt. Einer, oh Mann, in den war ich knapp ein Jahrzehnt verschossen, hatte einen Papa mit Alkoholproblem und ich hatte einfach bis zum Schluss gehofft, ich könne ihm helfen, dass er nicht das gleiche Schicksal erfährt. Kurzum, in meiner Vergangenheit habe ich viel Betrug und Hoffnungslosigkeit erlebt. Es war Leid, was mir aufgrund meiner Ehrlichkeit, Gutmütigkeit und hoffnungsvoller Naivität nicht erspart blieb. Wenn ich jemand mag, dann tue ich alles mir mögliche, damit es dem oder derjenigen gut geht. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, dass so jemand etwas Unehrliches an sich haben könnte. So war es aber viele Jahre.

Mit Stephan, dem Papa meiner Tochter hab ich einen gewaltig guten Fang gemacht und man soll ja nie sagen, nie. Deshalb sage ich jetzt nicht „ich geb ihn nie wieder her“. Aber ich weiß, ganz egal was passiert, wie mein, wie unser Leben weiterhin verläuft, er ist der Papa meiner Tochter und das verbindet uns auf ewig. <3

Ich liebe den Papa meiner Tochter und es ist für mich auch sehr erleichternd, dass er das weiß und ich es ihm nicht ununterbrochen sagen muss. Wenn ich es fühle, sage ich es ihm, wenn nicht, dann eben nicht. Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch, ich bringe nur das nach außen, was ich auch fühle.

Ich bin überglücklich, dass ich die vergangenen 2 Jahre zu so einer starken, selbstbewussten und liebenswürdigen Frau geworden bin, dass ich so einen guten, starken, selbstbewussten und liebenswürdigen Mann manifestieren und heute auch annehmen kann.
Unsere gemeinsame Tochter Amelie, ist gerade mal 8 Monate, deshalb bin ich persönlich zurzeit auch noch mehr in sie verschossen, als in ihm. Wir haben bereits relativ kurz nach der Geburt darüber gesprochen und er denkt, es ist völlig natürlich so. Ich habe noch niemals so eine tiefe Verbundenheit zu jemand verspürt, als zu meiner eigenen Tochter. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, und muss mich auch heute noch oft an die Nase nehmen (bzw. macht das Amelie tatsächlich für mich), dass ihr Papa nicht untergeht und genauso wichtig ist, wie sie und ich.

Ich könnte mir keinen besseren Vater für mein Kind erträumen.

Ein Hoch auf Stephan!

3. Mein Papa

Papa
Mein Papa

Mein Papa. Hui, ja, der ist ein ganz besonderer Mensch. Wenn ich das so sagen darf: „Ich bin einfach ein Papa Mädchen“. War ich schon immer, werde ich auch immer sein. Vielleicht, nur vielleicht ist dies darauf zurückzuführen, dass ich Ende Oktober geboren bin und er aufgrund seiner langjährigen Winter-Stempel-Zeit als Baggerfahrer, meine ersten 6 Lebensmonate, bei mir zu Hause war.

Mein Papa ist immer guter Laune, sogar am OP Tisch reißt er Witze, um den Raum aufzulockern. Mein Papa ist ein Arbeitstier und kann gar nicht anders als arbeiten bis zum Umfallen. Ausgenommen Sonn- und Feiertage, da weiß er, zu ruhen, aber er braucht eben diese fixe Einteilung. Mein Papa ist ein Schokoladentiger, ein ganz Süßer sozusagen. Und aus meiner Arbeit, weiß ich, wer Schokolade liebt, dürfte auch mehr zart zu sich selbst sein. Ich liebe meinen Papa, auch wenn ich scheinbar noch nie die Worte gefunden habe, es ihm zu sagen, aber es gibt ja viele Sprachen der Liebe. Und ich denke, wir wissen einander sehr zu schätzen und lieben.

Ein Hoch auf meinen Papa!

Zuletzt, möchte ich noch ein Hoch auf alle Väter da draußen laut aussprechen. Ihr seid die Schulter zum Anlehnen, die Schulter zum Ausheulen. Danke, dass es euch da draußen gibt und ihr für eure Kinder und Mütter eurer Kinder da seid!

Erst heute, wo ich selber Mama bin, verstehe ich, was ein Papa alles macht und kann einen Papa erst wahrlich wertschätzen.

Herzlichst, Christina Mair

Von Christina Mair

Ich liebe die Liebe, die Liebe liebt mich, und die die ich liebe, lieben auch mich.

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